Der EU-Afrika-Gipfel Die illusorische Vision

Analyse | Brüssel · Die Pandemie machte die Lücke zwischen den EU-Afrika-Gipfeln noch größer. Als das Treffen der Verantwortlichen der Nachbarkontinente nun nachgeholt wurde, waren die Erwartungen entsprechend größer. Afrika braucht die Technologie Europas, Europa die Hilfe Afrikas beim Klimaschutz. Die Bilanz: dürftig.

 EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, Ratspräsident Charles Michel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Statement zur afrikanischen Impfstoffproduktion.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, Ratspräsident Charles Michel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einem Statement zur afrikanischen Impfstoffproduktion.

Foto: AP/Olivier Hoslet

Wenn es nach dieser Liste geht, hat die Annäherung zwischen den Nachbarkontinenten auf dem jüngsten Gipfel in Brüssel prächtig geklappt: Mamadou Tangara, Olaf Scholz und Nana Akufo-Addo in engster Nachbarschaft. Aber nur auf der Teilnehmerliste. Und auch nur, weil im Alphabet Germany eben zwischen Gambia und Ghana angesiedelt ist. Von Neubeginn einer Partnerschaft war in Brüssel an diesen zwei Tagen viel die Rede, von riesigen Absichten, von gewaltigen Investitionen. Auch das Motto des Treffens der führenden 80 Frauen und Männer aus Afrika und Europa sendete dieses Signal: „Gemeinsame Vision für 2030.“ Das klang aus Sicht Afrikas nach der lange verlangten Verständigung auf Augenhöhe. Es hat nicht geklappt. Wieder nicht.