Brüssel 10.855-Euro-Pension für EU-Bedienstete sorgt für Empörung

Brüssel · Ehemalige EU-Bedienstete erhalten bis zu 11.000 Euro Pension. Die derzeit höchste bekannte Pension gibt es mit 10.855 Euro im Monat beim Europäischen Rechnungshof, wie die Chefin des Haushaltskontrollausschusses im Europaparlament, Ingeborg Gräßle (CDU), am Mittwoch in Straßburg mitteilte.

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Foto: afp, ed/RBZ

Sie bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Die Durchschnittpension liegt beim Rechnungshof demnach bei 5235 Euro. Beim Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, der laut Aufgabenbeschreibung eine Brücke zwischen der europäischen Politik und den Bürgern darstellen soll, beträgt die höchste Pension demnach aktuell 10.492 Euro und im Schnitt 5000 Euro. Der Europäische Auswärtige Dienst versorgt nach Gräßles Angaben seine früheren Mitarbeiter mit bis zu 10.672,19 Euro im Monat, im Schnitt seien es hier 5.768,69 Euro.

Gräßle kritisierte die Pensionen und sprach von einem doppelten Problem. Zum einen sei die Höhe problematisch. Sie spiegele die hohen Gehälter wider. "Davon können andere nur träumen." Zum anderen seien die Ausgaben für die Pensionäre aller EU-Institutionen zusammen zuletzt um 7,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro im Jahr gestiegen. Diese Steigerung zeige, "dass wir eine förmliche Pensionswelle erleben - auch als Folge der Diskussion um die schrittweise Erhöhung des Pensionsalters für EU-Beamte."

Für die EU-Kommission, den EU-Ministerrat als Vertretung der Mitgliedstaaten und das EU-Parlament selbst lägen noch keine detaillierten Zahlen vor, erklärte Gräßle. Die EU-Abgeordneten kämen jedoch keinesfalls auf das Niveau wie beispielsweise beim Rechnungshof. Im Übrigen habe sich der Europäische Gerichtshof "geweigert, seine Pensionszahlen anzugeben", kritisierte die Chefin des Haushaltskontrollausschusses.

(AFP)
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