Brüssel EU vertagt Entscheidung über Militäreinsatz in Mali

Brüssel · Deutsche Soldaten dürften auf keinen Fall in Kämpfe verwickelt werden, betonte Minister de Mazière.

Die EU ist bereit, Mali mit Militärausbildern und mit Geld dabei zu helfen, die Kontrolle über den Norden des Landes zurückzugewinnen. Diese Hilfe solle allerdings an die Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse gebunden werden, erklärten die EU-Außenminister gestern. Eine Entscheidung über die Mission wurde auf Dezember verschoben.

"Wir wollen, dass die Vereinten Nationen das erste Wort haben", begründete Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) die Vertagung. Die UNO werde "die Afrikaner beauftragen, in Mali tätig zu werden", sagte er im Hinblick auf die geplante Entsendung einer Eingreiftruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) zur Rückeroberung des Nordens Malis. Sie soll wohl 3300 Mann umfassen. Das Mandat soll über ein Jahr laufen. Ecowas hofft, dass der UN-Sicherheitsrat den Einsatz bis Ende November oder Anfang Dezember endgültig billigt.

Die EU erwägt die Entsendung von 200 Soldaten nach Mali. Sie sollen die Regierungstruppen für Gefechte mit aufständischen Tuareg und Al-Qaida-Kämpfern ausbilden. Islamisten haben die dünn besiedelte Wüstenregion unter ihre Kontrolle gebracht. Die Nachbarländer Malis und auch westliche Staaten befürchten, dass der Norden des Landes nun zum Rückzugsgebiet für islamische Terroristen wird.

(RP)
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