Es stinken nicht nur die Diesel-Fahrzeuge

Das Erschütternde am Verlauf des gestrigen Tages ist, dass es so viel Erschütterndes gibt: Da sind die Autohersteller, die offenbar jede noch so kleine Gesetzeslücke ausnutzten, um weniger zur Bekämpfung von schädlichen Abgasen tun zu müssen - egal, welche Folgen diese für die Gesundheit der Menschen haben. Da ist der Vorstand des größten Abgas-Tricksers Volkswagen, der kaum abschätzen kann, welche Folgen der Skandal und die damit verbundenen Milliarden-Verluste langfristig für die Jobs der VW-Arbeiter haben werden, sich aber andererseits nicht schämt, im Moment der größten Krise noch einmal Millionen-Prämien in die eigenen Taschen zu schaufeln. Und da ist, das darf man nicht vergessen, zu guter Letzt noch eine Bundesregierung, die sich jahrelang bei der EU für möglichst niedrige Abgaswerte im Interesse der heimischen Auto-Industrie stark machte - und nun feststellen muss, dass ihr die Hersteller auf der Nase herumtanzen. Daran ändert auch der gestern vorgestellte Bericht nichts, den der Verkehrsminister zuvor monatelang unter Verschluss gehalten hatte.

Am Ende dieses Tages bleibt der Eindruck, dass etwas gewaltig stinkt in diesem Land - und das sind nicht nur die Auspuffe der Diesel-Fahrzeuge.

(frin)
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