PKW-Fahrer verunsichert Erster „autofreier“ Tag in Europa

Frankfurt/Main (dpa). Mehr als 800 europäische Städte in 24 Ländern wollen sich heute am europaweit ersten „autofreien“ Tag beteiligen. In Deutschland werden rund 170 Städte mitmachen. Dabei ist die Bevölkerung aufgefordert, ihre Stadt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln wiederzuentdecken.

Der Tag steht unter dem Motto „In die Stadt - ohne mein Auto!“ Der Verein Klima-Bündnis - ein Zusammenschluss aus bislang rund 900 europäischen Städten, Gemeinden und Landkreisen sowie Bundesländern und Nichtregierungsorganisationen - hatte vor einem Jahr entschieden, den 22. September 2000 zum autofreien Tag zu machen. Dem schloss sich auch das EU-Umweltkommissariat an.

Derweil geht die Diskussion über Ausgleichsmaßnahmen für die hohen Sprit- und Energiepreise in Deutschland weiter. Möglicherweise gibt es im Laufe des Tages in der Bundesregierung eine Vorklärung. Die CDU in Hessen beginnt mit ihrer Unterschriftenkampagne gegen die Ökosteuer.

Am Abend trifft Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin mit den Vorstandschefs der vier deutschen Automobilkonzerne VW, DaimlerChrysler, BMW und Porsche zusammen. Bei dem Gespräch soll im Blick auf die weiter steigenden Öl- und Benzinpreise auch über die Öko- und Kraftfahrzeugsteuer gesprochen werden.

Der erste "Autofreie Tag" hat offenbar einige Autofahrer stark verunsichert. Am Freitagmorgen hätten mehrere Anrufer wissen wollen, ob man überhaupt fahren dürfe, sagte eine Polizei-Sprecherin in Münster. Eine Frau von Auswärts habe sich gar erkundigt, ob sie in die Stadt dürfe, oder ob nicht vielleicht die Parkhäuser im Zuge dieser Aktion geschlossen seien. Die Mehrheit der Autofahrer habe allerdings wie üblich den Wagen genommen, das Verkehrsaufkommen sei für einen Freitag normal gewesen, hieß es.

(RPO Archiv)
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