Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Annan und Chirac verlangen uneingeschränkte Kooperation Erste UN-Inspektoren in Bagdad

Bagdad/Paris (rpo). 17 neue UN-Rüstungsinspektoren sind am Montag in Bagdad eingetroffen. Zum Auftakt der Rüstungsinspektionen riefen UN-Generalsekretär Kofi Annan und der französische Staatspräsident Jacques Chirac die irakische Führung zu uneingeschränkter Zusammenarbeit auf.

Der britische Premierminister Tony Blair drohte Staatschef Saddam Hussein "ernste Konsequenzen" an, falls Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen leugne.

Dem Kontrollteam gehören sechs Spezialisten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien an. Die elf übrigen Waffenkontrolleure wurden von UN-Chefinspektor Hans Blix ausgewählt. Die Inspektoren sollen in den kommenden Wochen überprüfen, ob Irak noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Es wird damit gerechnet, dass sie am Mittwoch ihre Arbeit vor Ort aufnehmen. Dazu steht ihnen modernstes technisches Gerät zur Verfügung.

Letztlich sollen rund 100 Rüstungskontrolleure in Irak im Einsatz sein. Ihr Handlungsspielraum wurde gestärkt von der jüngsten UN-Resolution, die Irak ernsthafte Konsequenzen androht, sollten die Inspektoren an ihrem Auftrag gehindert werden.

IAEA-Generaldirektor Mohammed ElBaradei mahnte noch einmal eine enge Zusammenarbeit der irakischen Regierung mit den Rüstungskontrolleuren an. Nur so könne ein Krieg vermieden werden, betonte ElBaradei am Montag vor Journalisten in Kairo. Irak wisse genau, dass ein Scheitern der Rüstungskontrollen nicht nur für das Land selbst, sondern für die gesamte Region verheerende Folgen haben würde, erklärte ElBaradei. Diese Warnungen könne die irakische Führung einfach nicht ignorieren. Deshalb sei er immer noch der Ansicht, dass ein Krieg vermeidbar sei. Der IAEA-Generaldirektor hatte in der vergangenen Woche gemeinsam mit Blix die Wiederaufnahme der Waffenkontrollen vorbereitet.

Auch UN-Generalsekretär Annan erklärte am Montag nach einem Treffen mit Chirac in Paris, nur eine uneingeschränkte Zusammenarbeit Iraks mit den Kontrolleuren könne einen militärischen Konflikt vermeiden. Chirac erklärte, er könne sich nicht vorstellen, dass Irak die UN-Resolution nicht umsetze. Falls dies wider Erwarten doch eintrete, müsse der Weltsicherheitsrat über den Bericht der Waffenkontrolleure beraten. Dann seien "alle Schlussfolgerungen möglich".

Kritik von früherem Waffeninspektor Ritter an USA

Der britische Premierminister Blair äußerte die Überzeugung, dass Irak Massenvernichtungswaffen besitze. "Daran haben wir keine Zweifel", sagte er in einer Pressekonferenz in London. In diesem Zusammenhang erinnerte Blair daran, dass Irak bis zum 8. Dezember detailliert über sein Waffenprogramm schriftlich Auskunft geben müsse. Sollte Saddam Hussein darin den Besitz von Massenvernichtungswaffen verschweigen, wäre dies eine grobe Verletzung der UN-Resolution, die ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Der ehemalige UN-Waffeninspektor Scott Ritter warf unterdessen den USA erneut vor, die neuen Kontrollen nur als Rechtfertigung für einen Krieg gegen Irak nutzen zu wollen. Ritter äußerte sich am Montag vor Journalisten in Rom.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort