470 Kilometer Küste betroffen Erste politische Folgen der Ölpest

La Coruña/Madrid (rpo). Den Umweltschäden der Ölpest folgen die ersten politischen Konsequenzen: Der Untergang des Öltankers "Prestige" vor der Küste von Nordwestspanien nimmt sein politisches Nachspiel.

Der spanische Umweltminister Jaume Matas stellte am Sonntag den Antrag, vor dem Madrider Parlament über den Kampf gegen die Ölpest Rechenschaft ablegen zu dürfen. Die Opposition der Sozialisten forderte, dass neben Matas auch die Leiter aller anderen betroffenen Ressorts vor das Parlament zitiert werden.

Die spanische Presse übte am Sonntag heftige Kritik am Regierungschef der autonomen Region Galicien, Manuel Fraga. Der konservative Politiker sei während der Katastrophe zu einem Jagdausflug nach Mittelspanien aufgebrochen, hieß es.

Die spanische Regierung kündigte an, den Kampf gegen die Ölpest zu verstärken. Beim Abtragen der Ölteppiche sollen drei zusätzliche Spezialschiffe eingesetzt werden, teilte Vizepremier Mariano Rajoy mit. An den Stränden der galicischen Küste seien bislang 900 Tonnen Öl abgetragen worden. Der Tanker hatte insgesamt 77 000 Tonnen Öl an Bord. Nach Schätzungen sind von der Ölpest 470 Kilometer Küste betroffen.

Das deutsche Spezialschiff "Neuwerk" soll planmäßig am Montagvormittag vor der spanischen Küste eintreffen und kann dort sofort den Kampf gegen das Öl aufnehmen. Das Öl-Bekämpfungsschiff habe inzwischen bei relativ ruhigem Wetter die Biskaya erreicht, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven am Sonntag. Die "Neuwerk" werde nach bisherigen Plänen zunächst den spanischen Hafen La Coruña anlaufen. Dort werde ihr ein Arbeitsabschnitt zugewiesen.

(RPO Archiv)
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