Erneut Mai-Krawalle in Berlin und Hamburg

Berlin/Hamburg (RP) Nach dem Ende einer Demonstration von Linksautonomen in Berlin ist es gestern im Stadtteil Neukölln zu Ausschreitungen gekommen. Vermummte bewarfen Polizisten mit Steinen und Flaschen. Die Beamten reagierten mit Tränengas und Festnahmen. Schon kurz nach Beginn der "Revolutionären 1. Mai-Demonstration" mit etwa 9000 Teilnehmern – an der auch die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett teilnahm – war es zu ersten Gewalttaten gekommen.

Polizei-Fahrzeuge wurden mit Steinen beworfen. Immer wieder flogen Feuerwerkskörper. Auch Schaufensterscheiben wurden eingeworfen. Die Veranstalter beendeten die Demonstration jedoch überraschend; als Grund nannten sie "massive Polizeiübergriffe". In Hamburg, neben Berlin traditionell Hauptschauplatz für Mai-Krawalle, beendete am Abend die Polizei eine Kundgebung von "Revolutionären". Dabei kam es zu einzelnen Rangeleien. Mindestens eine Polizistin sei verletzt worden, hieß es.

In der Nacht zu gestern war es in Berlin und Hamburg bis auf kleinere Zusammenstöße ruhig geblieben. In Berlin verzeichnete die Polizei in der Nacht 58 Festnahmen, in Hamburg waren es nur 17.

In zahlreichen Städten protestierten die Bürger am Wochenende zudem gegen Aufmärsche von Rechtsextremen. In Heilbronn nahm die Polizei 300 Menschen vorübergehend in Gewahrsam, die eine Demonstration der NPD blockieren wollten. In Bremen demonstrierten bereits am Samstag mindestens 4000 Menschen friedlich gegen einen NPD-Aufmarsch. Auch in Greifswald protestierten mehr als 3000 Menschen, gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen.

(RP)
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