Truppen beschießen Rebellenstellungen Erneut Kämpfe in Mazedonien

Skopje (rpo). Mazedonien kommt nicht zur Ruhe: Regierungstruppen haben erneut Rebellenstellungen an der Grenze zum Kosovo beschossen.

Unterdessen beriet eine der bedeutendsten Parteien der Albaner in Mazedonien über ihre Teilnahme an einer Koalition zur Beendigung des Aufstandes. Auch die schwedische Außenministerin und amtierende EU-Ratspräsidentin Anna Lindh forderte die Volksgruppen zur Bildung einer breiten Koalition auf, um gegen die Gewalt der albanischen Extremisten vorzugehen.

Der Beschuss des Ortes Slupcane, 25 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Skopje, wurde aufgenommen, nachdem ein Ultimatum der Regierung zur Evakuierung der 2.000 Einwohner verstrichen war. Die mazedonische Armee nimmt an, dass sie als lebende Schutzschilde festgehalten werden. Die Rebellen verneinen dies. Nach Aussage eines Armeesprechers beschieße man nach Ablauf des Ultimatums ausgewählte Ziele in der Zone.

Die Hoffnungen auf die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit sind in den vergangenen Tagen gedämpft worden. Die albanische Partei für Demokratischen Wohlstand (PDP) forderte das Ende der mazedonischen Offensive gegen Stellungen der Rebellen, bevor sie dem Bündnis beitrete. Parteisprecher Zekir Bektesi sagte, die Parteiführung wolle am (heutigen) Donnerstag ihre Entscheidung bekannt geben.

Ratspräsidentin Lindh hatte bereits am Mittwochabend in Brüssel beklagt, dass es mittlerweile einen Monat her sei, seit die mazedonische Führung die Absicht erklärt habe, eine breite Koalition zu bilden. Dabei seien bislang aber keine Fortschritte erzielt worden. Lindh forderte insbesondere die PDP auf, einer Koalition beizutreten. Die Koalition könne auch sowohl als gemeinsame Plattform gegen die Gewalt der albanischen Extremisten als auch als Forum eines Dialogs über die Zukunft Mazedoniens dienen, sagte Lindh.

Neue Strategie gegen Extremismus

Mazedonien und Serbien wollen gemeinsam gegen den albanischen Extremismus vorgehen. Das haben am Donnerstag in Skopje der mazedonische Regierungschef Ljubco Georgijevski und sein serbischer Amtskollege Zoran Djindjic vereinbart. Diese Zusammenarbeit sei notwendig, weil auch die "Extremisten und Terroristen aus dem Kosovo, Südserbien und Mazedonien" zusammenarbeiteten, sagten die beiden nach ihrem Gespräch in der mazedonischen Hauptstadt.

Extremistische Albaner sollten isoliert werden, damit die gemäßigten Albanerführer politische Gespräche aufnehmen. Georgijevski bezeichnete Kosovo als das Zentrum der Instabilität der Region. Er begrüßte die angekündigte Rückkehr der jugoslawischen Sicherheitskräfte in den Sektor B der entmilitarisierten Zone zum Kosovo und Mazedonien.

(RPO Archiv)
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