Übersicht Entführungen Deutscher im Ausland

Frankfurt/Main (RPO). Immer wieder kommt es vor, dass Deutsche - seien es Touristen oder Mitarbeiter von Organisationen und Unternehmen - im Ausland als Geiseln genommen werden. Im folgenden eine Übersicht über Entführungen Deutscher im Ausland:

17./21. Januar 1987 - Der Hoechst-Manager Rudolf Cordes wird in der libanesischen Hauptstadt Beirut verschleppt. Der 47-jährige Siemens-Techniker Alfred Schmidt wird entführt, ebenfalls von der Hisbollah. Schmidt wird im September freigelassen. Mit der Geiselnahme soll die Freilassung von Mohammed Ali Hamadei erzwungen werden. Cordes lassen die Kidnapper erst nach 605-tägiger Geiselhaft frei.

16. Mai 1989 - Ebenfalls im Libanon werden die Deutschen Heinrich Strübig und Petra Schnitzler zusammen mit dem Krankenpfleger Thomas Kemptner in der Hafenstadt Sidon entführt. Schnitzler kommt bei einer Razzia libanesischer Milizionäre frei. Nach 1.127 Tagen Geiselhaft lassen die Entführer Kemptner und Strübig frei.

1. Januar 1996 - Die 24-jährige deutsche Touristin Nicola Fleuchaus und die Schweizer Reiseleiterin Susanna Siegfried werden aus einem Hotel in der Stadt San Carlos in Costa Rica entführt und kommen Mitte März gegen 300.000 Mark Lösegeld wieder frei.

3. März 1997 - Sieben deutsche Motorradtouristen kommen im Südostjemen für zwei Wochen in die Gewalt von Entführern. Im gleichen Monat werden östlich der Hauptstadt Sanaa vier Urlauber zehn Tage lang verschleppt.

7. Dezember 1998 - Drei Frauen und ein Mann werden von Mitgliedern der Volksgruppe der Bani Dhabjan im Jemen entführt und bis Ende Dezember festgehalten.

10. August 1999 - Rolf Sommerfeld wird von der größten kolumbianischen Guerillagruppe FARC gefangen genommen. Fünf Menschen, darunter der 57-jährige Deutsche, werden am 13. August 2000 befreit.

23. April 2000 - Auf der Ferieninsel Sipadan im Osten Malaysias werden 21 Menschen als Geiseln genommen, darunter die deutsche Familie Wallert. Ein Kommando der Rebellengruppe Abu Sayyaf bringt sie auf Booten auf die Philippinen. Mitte Juli wird die erkrankte Renate Wallert freigelassen. Walter und Marc Wallert kommen erst Ende August beziehungsweise im September frei.

18. Juli 2001 - Ulrich Künzel, ein Mitarbeiter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), sein Freund Reiner Bruchmann und sein Bruder Thomas werden nahe der kolumbischen Stadt Silvia, 200 Kilometer südwestlich von Bogota, von FARC-Rebellen verschleppt. Thomas Künzel gelingt Ende September die Flucht. Mitte Oktober kommen Ulrich Künzel und Bruchmann frei.

27. Juli 2001 - Bewaffnete Stammesmitglieder entführen in Sanaa einen deutschen Diplomaten. Erst am 23. September lassen ihn seine Entführer frei.

28. November 2001 - Ein 55-jähriger Deutscher, der für die einzige Mercedes-Vertretung in Jemen arbeitet, wird in Sanaa zehn Tage lang verschleppt.

23. Februar 2003 - Elf Touristen, darunter sechs Deutsche, werden in der Sahara entführt. In den folgenden Wochen verschwinden weitere Reisegruppen in Algerien, insgesamt 16 Deutsche sind betroffen. Die ersten 17 der insgesamt 32 Verschleppten werden am 13. Mai von einer algerischen Spezialeinheit in der Nähe von Tamanrasset, 1.900 Kilometer südlich von Algier, befreit. Die übrigen Geiseln kommen Mitte August frei; eine 45-jährige Deutsche überlebte die Strapazen der Geiselnahme jedoch nicht und starb in der Wüste.

12. September 2003 - Auf dem Weg zu einer Ruinenstätte in Nordkolumbien werden acht ausländische Touristen entführt, unter ihnen eine Deutsche. Nach 74 Tagen wird die Deutsche Reinhilt Weigel gemeinsam mit einem Spanier auf freien Fuß gesetzt.

25. November 2005 - Die 43-jährige Susanne Osthoff, Archäologin und Mutter einer Tochter, wird zusammen mit ihrem Fahrer im Irak entführt. Nach zahlreichen Appellen an die Entführer, darunter von drei ehemaligen Bundespräsidenten, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, Altkanzler Gerhard Schröder und Schriftsteller Günter Grass wird Osthoff am 18. Dezember in Bagdad freigelassen.

28. Dezember 2005 - Bewaffnete Entführer verschleppen im Ostjemen den früheren Außenstaatssekretär Jürgen Chrobog, seine Frau und seine drei Söhne. Nach drei Tagen wird die Familie unversehrt freigelassen.

24. Januar 2006 - Die beiden Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke werden in der nordirakischen Stadt Beidschi entführt. Nach 14 Wochen Geiselhaft kommen die beiden am 2. Mai frei.

6. Februar 2007 - Zwei Deutsche werden im Irak vermisst.

(apbackup)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort