Energie-Bündnis mit Nigeria

Ajuba (RP) Nigeria und Deutschland wollen ihre Partnerschaft bei Gas, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien vorantreiben. "Es gibt eine Reihe von Absichtserklärungen, die auf dem Tisch liegen, die aber nicht schnell genug vorangehen", sagte der Präsident des öl- und gasreichen Staates, Goodluck Jonathan, nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Dies soll sich ändern."

Merkel verwies ihrerseits etwa auf das Interesse des Eon-Konzerns, flüssiges Erdgas aus Nigeria zu beziehen. Die Energiepartnerschaft helfe nicht nur Nigeria. "Sie zielt auch darauf, durch den Ausbau der Lieferbeziehungen die Versorgungssicherheit Deutschlands bei Erdgas und Erdöl zu steigern", sagte Merkel.

Die größte EU-Volkswirtschaft und der bevölkerungsreichste Staat Afrikas wollen ihre Zusammenarbeit auch politisch und kulturell ausbauen. Deutschland habe schon früher eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Landes gespielt, betonte Jonathan. Vereinbart wurde eine binationale Kommission, die weitere Kooperationsprojekte festlegen soll. Merkel lud den im Mai wiedergewählten Jonathan für 2012 nach Deutschland ein. "Wir haben auch eine sehr enge Zusammenarbeit bei der Ertüchtigung der Streitkräfte für die afrikanischen Sicherheitsmissionen", erwähnte die Kanzlerin ausdrücklich. Damit ist vor allem Ausbildung nigerianischer Soldaten durch die Bundeswehr für UN-Einsätze gemeint.

Angela Merkel hatte scharfe Kritik der Opposition im Bundestag auf sich gezogen, weil sie sich am Vortag in Angola für den Verkauf deutscher Küstenschutzboote für die angolanische Marine starkgemacht hatte. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe forderte die Linke-Vorsitzende Gesine Lötzsch auf, sich für ihre Kritik an Merkel zu entschuldigen. Lötzsch hatte mit Blick auf die geplante deutsche Militärhilfe für Angola gesagt, die CDU-Vorsitzende reise "als Waffenhändlerin durch Afrika". Gröhe: "Diese Unterstellung ist ein Skandal."

(RP)
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