Ende eines Diktators

Robert Mugabe ist einer der am längsten regierenden Präsidenten der Welt. Das spricht für die politische Raffinesse dieses Ex-Guerillakämpfers, der das Apartheid-Land Rhodesien den Weißen entriss und daraus Simbabwe machte.

Doch in der langen Regierungszeit liegt auch viel Tragisches. Denn Mugabe verstand es vor allem, seine Gegner kaltzustellen. Ein Land aus den Trümmern eines Bürgerkriegs aufzubauen, haben er und seine Gefolgschaft nicht geschafft. Die Militärs haben jetzt die Notbremse gezogen und den Diktator unter Hausarrest gestellt. Das ist nicht sehr demokratisch, aber offenbar die einzige Möglichkeit, das einst reiche Land vor dem Ruin zu bewahren.

Mugabe hat mit seiner Frau, die gern Nachfolgerin werden möchte, und seinen alten Mitkämpfern eine korrupte Diktatur errichtet, die hoffentlich jetzt zu Ende geht. Leider haben die Militärs lange von den großzügigen Zuwendungen Mugabes gelebt, während das Volk Not litt. Ob sie jetzt freie Wahlen abhalten und eine Zivilgesellschaft aufbauen, ist fraglich. Bitter nötig wäre es.

(kes)
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