Ende des Booms

Das ist mehr als Statistik: Die Talfahrt der Börsen ging gestern weiter. Star-Anleger George Soros fühlt sich bereits an 2008 erinnert, als die Finanzkrise die Weltwirtschaft in die Rezession stürzte. Börsianer neigen zu Übertreibungen, doch weltweit lauern tatsächlich große Risiken: Nicht Chinas Wachstumsabkühlung ist das Problem, sondern sein Umgang mit der Krise. Wer seine Exporte mit Abwertungswettläufen puscht und Crashs per automatischer Börsen-Schließung stoppt, hat die Spielregeln des Finanzmarktes noch nicht verstanden. Hinzu kommen die Probleme der Schwellenländer wie Brasilien, an die deutsche Konzerne große Hoffnungen geknüpft hatten. All das trifft die Exportnation Deutschland besonders.

Ende des Booms
Foto: Ronny Hendrichs

Noch sind die Ökonomen optimistisch. Doch ihnen fiel es schon immer schwer, die Wendepunkte vom Boom zum Abschwung zu erkennen. Noch sorgen Minizinsen, billiges Öl und billiger Euro dafür, dass die Risiken überdeckt werden. Doch diese Drogen können nicht auf Dauer helfen. Die deutsche Wirtschaft muss sich auf harte Zeiten einstellen.

(anh)
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