Ende der Mischkonzerne

Da hat die Metro ihre Aktionäre überrascht: Sie spaltet sich vor allem in Großhandel und Elektronikmärkte auf. Die Aktionäre sind begeistert, die Metro liegt im Trend. Mischkonzerne sind derzeit "out". Das Argument, auf zwei Beinen stehe es sich besser, wird erst in der nächsten Wirtschaftskrise wieder zählen. Jetzt sind spezialisierte Konzerne "in": Bayer hat seine Chemie abgegeben, Eon und RWE trennen sich in Zukunfts- und Problemgeschäft auf.

Probleme loswerden - darum geht es auch der Metro. Die Elektronikmärkte machen Ärger, der Dauerstreit mit Media-Markt-Mitgründer Kellerhals bindet kostbare Ressourcen. In der Konkurrenz zu Online-Riesen wie Amazon sehen die schrillen Märkte nicht gut genug aus, hier muss noch mehr passieren.

Der Umbau des Traditionskonzerns dürfte mit der Aufspaltung nicht zu Ende sein. Die Auflösung des Sorgenkinds Real wird nur eine Frage der Zeit sein, der Kaufhof ist bereits verkauft. Am Ende dürfte die Metro wieder das sein, was sie von Anfang an war: ein reiner Großhandelskonzern. Manchmal kann Rückschritt auch Fortschritt bedeuten.

(anh)
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