Einstiegslohn zwölf Euro

In fast allen Branchen ist es derzeit schwierig, ohne lange Suche einen Job zu finden. Anders im Pflegebereich: Wer sich hier ausbilden lässt, hat beinahe eine Jobgarantie. "Und das wird auf lange Sicht auch so bleiben", sagt Johanna Knüppel, Referentin vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in Berlin.

In der Branche droht ein eklatanter Fachkräftemangel; denn die Zahl der über 65-Jährigen steigt, und laut einer Prognose wird im Jahr 2030 jeder dritte Deutsche dieses Alter überschritten haben. "Wer reich werden will, der sollte allerdings einen Bogen um die Pflegebranche machen", sagt Knüppel. Vielmehr würde von den Auszubildenden immer noch eine große Portion Idealismus erwartet. Gerade einmal einen Stundenlohn von zwölf Euro bekommt ein Altenpfleger als Berufseinsteiger. "Das macht den psychisch und körperlich belastenden Beruf nicht sonderlich attraktiv", sagt Knüppel. Deshalb, so die Referentin weiter, rücke auch immer weniger Pflegepersonal nach. Und die Situation in der Pflege sei schon jetzt alles andere als erfreulich. Die Qualität der Versorgung sei in Krankenhäusern und Altenheimen rückläufig.

Die Bundesagentur für Arbeit verstärkt zurzeit mit unterschiedlichen Maßnahmen ihre Bemühungen, junge Menschen für die Pflegebranche zu interessieren. Allerdings, so eine Sprecherin, hätte das nur geringen Erfolg. Zuerst müsse die Ausbildung und vor allem die Vergütung attraktiver gemacht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort