Eine Frage der Haltung

Angela Merkel hat der Versuchung widerstanden, sich mit dem spalterischen Kremlchef gegen den irrlichternden US-Präsidenten zu verbünden. In Sotschi hat sie sich zwar mit Wladimir Putin für die Rettung des von Donald Trump gekündigten Atomabkommens mit dem Iran stark gemacht. Aber das war es dann auch mit den Gemeinsamkeiten. Sie blieb auf Distanz zu Putin, damit er die Risse im transatlantischen Bündnis nicht für seine eigene Agenda missbrauchen kann. Bei allen Problemen mit Trump schwört Merkel weiter auf die gemeinsamen Werte mit seinem Land: Demokratie, Menschenrechte und Freiheit. Das ist richtig.

Die Kanzlerin zockt nicht, sie verbrüdert sich nicht. Dabei ist das eine Sprache, die Putin versteht. Deshalb ist er auch mit Merkels Vorgänger Gerhard Schröder befreundet. Wo ist die Brücke, über die Berlin und Moskau wieder zueinanderfinden können? Die Fußball-WM in Russland? Ob Merkel hinfährt, wenn die Deutschen ins Finale kommen? Das ist nicht sicher. Genauso wenig wie die Entwicklung des deutsch-russischen Verhältnisses. Gut ist das nicht.

(kd)
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