Eine Bank atmet durch

So weit ist es also schon: Die Deutsche Bank ist zum Spielball von windigen Investoren geworden. Die gestrige Achterbahnfahrt des Aktienkurses zeigt, wie gefährlich Spekulanten auch für große Unternehmen sein können. Wenn sich der Wind dreht und immer nur schlechte Nachrichten verbreitet werden, dann gibt es keine Worte, mit denen man die Märkte beruhigen kann. Auf der Welle reiten die Zocker, die mal auf fallende, mal auf steigende Kurse setzen und sich zunutze machen, dass die Bank viel Glaubwürdigkeit verspielt hat. "Vertrauen ist der Anfang von allem", hat Vorstandschef John Cryan geschrieben. Andersherum gilt: Misstrauen kann der Anfang vom Ende sein.

Sollte die Bank sich tatsächlich mit den US-Behörden einig geworden sein, wäre dies ein kleiner Schritt. Der Anstieg des Aktienkurses um zwölf Prozent ist indes genauso übertrieben wie der vorherige Absturz unter zehn Euro. Beides zeigt: Die Börse reagiert derzeit extrem empfindlich auf jede neue Nachricht. Die Deutsche Bank kann einmal durchatmen. Ausgestanden hat sie die Krise noch nicht.

(RP)
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