Berlin Eine Badewanne Alkoholisches pro Jahr

Berlin · 325 Flaschen Bier, 27 Flaschen Wein, 5,5 Liter Schaumwein und sieben Flaschen Hochprozentiges konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich in zwölf Monaten. Jeder Vierte riskiert damit seine Gesundheit. Die Helfer schlagen Alarm.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat eine falsche Wahrnehmung der Drogen-Gefahren in Deutschland beklagt. Insbesondere die weit verbreiteten legalen Suchtmittel Alkohol und Tabak würden angesichts der Folgen von fast 200 000 Toten pro Jahr verharmlost.

Die Suchthilfe gerate dagegen unter immer größeren Druck. Als freiwillige Leistung des Staates stehe sie in Konkurrenz zu Ausgaben für Kinderkrippen und Straßenbau, berichtete DHS-Vizechef Theo Wessel. Eine "dramatische Lage" herrsche bei der Förderung arbeitsloser Suchtkranker. Mittel seien wegen sinkender Arbeitslosenzahlen gestrichen worden. Dabei habe jeder zweite Langzeitarbeitslose ein Alkoholproblem.

Es gebe zwar ein professionelles Versorgungssystem. Nach Wessels Einschätzung verfügt das aber über zu viele Schnittstellen, die zu Bruchstellen würden und viele Betroffene wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Regelungen überforderten. Deshalb sprach sich die DHS für ein einheitliches Leistungsgesetz in der Suchthilfe aus.

(may-)
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