Ein paar Jahre zu spät

Null-Wachstum, die höchste Arbeitslosigkeit aller westdeutschen Flächenländer - die wirtschaftlichen Probleme Nordrhein-Westfalens sind hinlänglich bekannt. Jetzt will NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) mit Leitlinien gegensteuern, die vor allem die Industrie im Land stärken sollen. Ein Ansatz, für den einiges spricht: Die Industrie trägt im Land nach wie vor ein Viertel zum Bruttoinlandsprodukt bei, garantiert der SPD-Kernwählerschaft ihre Arbeitsplätze.

Auch die Vorschläge selbst klingen sinnvoll: Bürokratie abbauen, Digitalisierung vorantreiben, Infrastruktur ausbauen, Kooperation zwischen Industrie und Hochschulen fördern. So sinnvoll, dass sich die Frage stellt, warum der Minister mit dem Konzept bis zum Ende der Legislaturperiode wartete. Hinzu kommt: Eine Gruppe aus Unternehmern und Gewerkschaften soll zwar kontrollieren, ob NRW seinen Zielen bei Wirtschaftswachstum und Bürokratieabbau näher kommt. Doch konkrete Kennziffern, an denen sich dies messen ließe, gibt es noch nicht. Und nach der Wahl im Mai wird ohnehin neu gemischt.

(RP)
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