Persönlich Edward Snowden will Asyl in Brasilien
Anfang August läuft das Asyl für Whistleblower Edward Snowden in Russland ab. Nun hat der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA seinen Wunsch bekräftigt, im Anschluss an die Zeit in der Russischen Föderation wärmere Gefilde aufzusuchen. Auserkorenes Ziel ist Brasilien.
Berühmte "Whistleblower" der jüngeren Geschichte
"Mein Asyl läuft hier Anfang August ab. Wenn Brasilien mir Asyl gewährte, würde ich es mit Freude akzeptieren", sagte der 30-Jährige im Interview mit der brasilianischen Zeitung "O Globo". Schon während seines Aufenthalts am Moskauer Flughafen, wo er bei seiner Flucht aus den USA mehrere Wochen ausharren musste, habe er an mehrere Länder Anträge geschickt. "Brasilien war eines der Länder. Es war ein formeller Antrag", betonte Snowden. Dem widersprach freilich gestern Abend Brasiliens Außenminister Luiz Alberto Figueiredo Machado: "Wenn der Antrag kommt, dann wird er analysiert, aber er ist nicht gekommen."
Snowden stellte nochmals klar, dass er keine brisanten Dokumente im Gegenzug für ein Asyl herausgeben werde. Auch in Deutschland wurde zuletzt darüber diskutiert, dem IT-Spezialisten Asyl zu gewähren. Während CDU/CSU und SPD eine Abwehrhaltung einnehmen, um das Verhältnis zu den USA nicht zu gefährden, gibt es auch andere Stimmen: "Er ist ein Held", beschreibt etwa Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele den Mann, der vor knapp einem Jahr dem britischen "Guardian" Informationen zukommen ließ, wonach die NSA täglich Millionen Telefondaten abschöpft. Die Enthüllungen hatten international für politische Konflikte gesorgt. Da Snowden von der US-Justiz per Haftbefehl gesucht wird und sein Pass eingezogen wurde, sind seine Reisemöglichkeiten begrenzt.
