Mandela hält "Überraschung" bereit Durchbruch bei Friedensgesprächen für Burundi in Sicht

Lusaka (rpo). Bei den Friedensgesprächen für Burundi zeichnet sich möglicherweise eine Lösung ab. Der als Chefvermittler fungierende frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela erklärte am Sonntag bei seinem Eintreffen zum Gipfel der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) in Lusaka, er habe eine Überraschung zu bieten.

Mandela wird am Dienstag mit den 19 politischen Parteien aus Burundi sowie den Führungskräften von Armee und Gesellschaft zusammentreffen. Berater erklärten, Mandela werde voraussichtlich dann den Durchbruch bei den Gesprächen verkünden. Er sehe vor, dass Präsident Pierre Buyoya das Land für weitere 18 Monate führen werde.

Streit über die Führungsfrage während der dreijährigen Übergangszeit bis zur Einführung der Demokratie hat die Umsetzung des Friedensabkommens vom August und September 2000 bislang verhindert. Das Abkommen sieht vor, dass eine Persönlichkeit vom Volk der Tutsi die ersten 18 Monate Präsident sein wird, ein Hutu für die zweiten 18 Monate. Eine Mehrheit der Parteien lehnte Buyoya bislang für dieses Amt ab, konnte sich aber auf keinen anderen einigen.

Dem seit fast acht Jahren andauernden Bürgerkrieg in dem mittelafrikanischen Land sind mindestens 250.000 Menschen zum Opfer gefallen, die meisten von ihnen Zivilisten, die zwischen die Fronten von Regierungstruppen und Rebellen geraten waren. Hintergrund ist der Konflikt zwischen den Völkergruppen der Tutsi und Hutu. Obwohl die Tutsi in der Minderheit sind, dominieren sie seit dem Ende der belgischen Kolonialherrschaft im Jahr 1962 in der Armee und anderen Schlüsselzentren der Macht. Auslöser des Bürgerkriegs war im Oktober 1993 der Mordanschlag auf Präsident Melchior Ndadaye, den ersten Hutu an der Spitze des Staates.

(RPO Archiv)
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