Dunkle Schatten über Putins Sieg

Wladimir Putin wird wieder in den Kreml einziehen. Er hat die Präsidentenwahl in der ersten Runde gewonnen. Trotzdem ist dies kein ruhmvoller Sieg. Auch ihm haftet der Schatten von Manipulationen und Fälschungen an. In den vergangenen Wochen sind in Russland viele Menschen für ehrliche Wahlen auf die Straße gegangen. Doch diese Präsidentenwahl war nicht ehrlich – genauso wenig wie die Dumawahl im Dezember.

Doch die Unzufriedenheit, die in der Politik kein Ventil findet, wird zunehmen. In Russland formiert sich eine Mittelschicht, die es mit eigener Leistung zu etwas gebracht hat. Diese Menschen sind stolz und selbstbewusst. Sie wollen nicht mehr schikaniert werden von einem autoritären Staat und einer Kaste korrupter Beamter.

Diese neuen russischen Wutbürger fordern endlich Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Kontrolle des Volkes. All das aber will und wird ihnen das System Putin nicht geben. Auf die Dauer kann das jedoch nicht gutgehen.

Sollten die Mächtigen die Forderungen der Bürger ignorieren und so weitermachen wie bisher, wird die Protestbewegung in den kommenden Jahren noch wachsen. Dann könnte es irgendwann einen Kampf um die Macht geben. Und dann wäre das Ende der Ära Putin schnell gekommen.

(RP)
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