Düsseldorf · In der Affäre um mögliche Plagiate in der Doktorarbeit von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat der Rektor der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität, Hans Michael Piper, die Hochschule gegen Kritik verteidigt. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" wies Piper Vorwürfe zurück, die Fakultät, die Promotionskommission oder eines ihrer Mitglieder hätten einen Bericht über die Arbeit gezielt an die Medien lanciert. In dem Gutachten war der Prodekan und Vorsitzende des Promotionsauschusses, Stefan Rohrbacher, zu dem Schluss gekommen, dass Schavans Arbeit "für eine erhebliche Zahl von Befundstellen das charakteristische Bild einer plagiierenden Vorgehensweise" aufweise. Piper drehte den Spieß um und sagte, erst vor einem Jahr sei vereinbart worden, die Verfahren zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens zu verstärken. "Nun soll hinter diese Standards zurückgetreten werden. Das ist sehr bemerkenswert, das habe ich noch nie erlebt." Schavans Doktorarbeit sei eine Veröffentlichung der Universität Düsseldorf. "Wir sind verpflichtet, den Vorwürfen nachzugehen. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle", sagte Piper.