Berlin/Kiew Druck auf ukrainischen Präsidenten wächst

Berlin/Kiew · Tausende Demonstranten und auch westliche Politiker, Intellektuelle und Künstler haben den Druck auf den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch erhöht, in einer Verfassungsänderung Abstand von "diktatorischen Vollmachten" zu nehmen. Bis zu 20 000 Menschen zogen nach Angaben von Beobachtern mit dieser Forderung vor das Parlament in Kiew. Teilnehmer sollen auch maskiert und bewaffnet gewesen sein.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte am Rande eines Ukraine-Besuches, man könne nur hoffen, dass der Präsident auf die Opposition zugehe, zu Verfassungsänderung und vorgezogenen Wahlen bereit sei und so eine friedliche Lösung möglich werde. "Die Menschen auf dem Maidan und die Opposition im Parlament bestehen auf einer Öffnung zu Europa und hoffen auf eine freie unabhängige Ukraine", sagte Göring-Eckardt unserer Zeitung. Ihr Appell an die Kollegen: "Dabei sollten wir sie nicht alleinlassen und Druck auf die ukrainische Regierung ausüben."

Der einstige DDR-Bürgerrechtler Wolf Biermann ermutigte den Oppositionsführer Vitali Klitschko: "Wir hoffen mit Zorn und Bangen, dass die Hoffnung auf einen unblutigen Sieg Ihnen und Ihren Freunden in Kiew nicht verloren geht." Unterzeichnet wurde das Schreiben an Klitschko als "Patriot der Ukraine und zugleich Europäer" unter anderem von Marianne Birthler, Roland Jahn, Elfriede Jelinek, Daniel Cohn-Bendit und Erika Pluhar.

Auch die EU will den Druck auf Janukowitsch erhöhen. Am Montag tagen deren Außenminister.

(may-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort