Brasilien: Gefängnisrevolte zum Neujahr Dreitägiger Aufstand fordert drei Tote

Rio de Janeiro (dpa). Eine blutige Gefängnisrevolte mit drei Todesopfern hat einen ansonsten ruhigen Neujahrstag in Brasilien überschattet. Der Aufstand der rund 400 Insassen in der Anstalt der Gemeinde Presidente Bernardes (etwa 600 Kilometer westlich von Sao Paulo) dauerte drei Tage. Er wurde nach Medienberichten am Samstag von einer Eliteeinheit der Polizei gewaltsam niedergeschlagen.

Die Beamten hätten die zwei Anführer der Revolte unter vorerst nicht näher bekannten Umständen getötet, berichtete die Nachrichtenagentur der Zeitung "Folha". Bei der Aktion seien zudem ein weiterer Häftling getötet und vier schwer verletzt worden. Drei als Geiseln genommene Wärter wurden befreit, wie es hieß.

"Die Aufständischen hätten die Geiseln ermordet, deshalb mussten wir eingreifen und das Gefängnis stürmen", rechtfertigte der regionale Polizeichef, Oberst Augusto Cunha, die blutige Aktion. Die Verhandlungen über eine friedliche Lösung hätten zu nichts geführt.

Die Revolte hatte den Angaben zufolge am Mittwoch nach einem gescheiterten Fluchtversuch begonnen. Mehrere schwer bewaffnete Männer hatten erfolglos versucht, die Anstalt zu stürmen, um 30 mutmaßliche Komplizen zu befreien. Die enttäuschten Insassen starteten daraufhin die Revolte und forderten unter anderem die Verlegung in ein besseres Gefängnis.

(RPO Archiv)
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