Sicherheitsmaßnahmen für Soldaten erhöht Drei Raketen nahe deutschem ISAF-Quartier in Kabul eingeschlagen

Kabul/Berlin (rpo). Nahe dem Wohnquartier der deutschen Mitglieder der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) in Kabul sind drei Raketen eingeschlagen. Verletzt wurde niemand.

Es sei auch kein Sachschaden entstanden. Ob es sich um einen zielgerichteten Angriff auf die Truppen gehandelt habe, sei unklar. Der Sprecher der internationalen Friedenstruppe ISAF, Mark Whitty, sagte, Soldaten nähmen an, dass Raketen die Ursache für die Explosionen seien. Das Einsatzkommando der Bundeswehr teilte mit, dass es sich dabei bislang noch um Vermutungen handele. In der Nacht sei ein Feuerstrahl gesehen worden. Aber bisher habe man weder eine Abschussstelle noch ein Abschussgerät für Raketen gefunden.

Die Explosionen ereigneten sich den Angaben zufolge am Freitagabend zwischen 21.00 und 22.00 Uhr Ortszeit. Die erste Detonation erfolgte etwa 500 Meter vom Stützpunkt Camp Warehouse entfernt, die anderen beiden zwischen 1.500 und 2.000 Meter. In dem Feldlager sind Teile der internationalen Schutztruppe ISAF untergebracht, darunter rund 1.000 Bundeswehrsoldaten.

Übergriffe auf ISAF-Soldaten sowie andere Gewalttaten haben sich in Afghanistan in letzter Zeit wieder gehäuft. Am Freitag wurden bei einem Bombenanschlag nahe Kandahar im Süden des Landes 18 Menschen in einem Bus getötet.

Möglichkeit des Abzugs erwogen

Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans Peter von Kirchbach, regte den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan an, wenn es die Sicherheitslage in Folge eines Irak-Krieges erfordert. Kirchbach sagte der "Bild am Sonntag", es sei nicht auszuschließen, dass Terroristen einen Waffengang zum Anlass für neue Anschläge nähmen. Darauf müsse die Bundeswehr auch bei Auslandseinsätzen wie in Afghanistan vorbereitet sein. Sollte sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtern und die Erfüllung des Auftrages unmöglich werden, würde der internationalen Gemeinschaft nicht anderes als der Rückzug bleiben. Kirchbach äußerte sich zuversichtlich, dass ein schneller Abzug auch mit Hilfe der US-Truppen möglich wäre.

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