Doppel-Abi im Praxistest

Jetzt gilt es also. Heute beginnt das Wintersemester; jetzt zeigt sich, ob die Vorbereitungen auf den doppelten Abiturjahrgang 2013 ausreichen. Die ersten halbwegs belastbaren Zahlen, die NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze gestern präsentiert hat, legen nahe, dass ein akuter Studienplatz-Infarkt ausbleibt. Unis und FHs sind zu Recht stolz auf diesen Erfolg. Die Hochschulen sind voll, sehr voll, aber eben nicht ganz so voll wie in den düstersten Szenarien befürchtet. Und viele Abiturienten waren offenbar so klug, noch zu warten, statt sich sofort ins Getümmel zu stürzen. NRW scheint die Welle mit Ach und Krach zu meistern – dank der Flexibilität seiner jungen Leute und seiner Hochschulen.

Doch das Brett ist schmal, auf dem auch Schulze balanciert. Erstens taucht die Enttäuschung der Abgewiesenen in keiner Statistik auf. Zweitens: Wenn die Anfänger von heute in drei Jahren einen Master-Studienplatz suchen, droht der nächste Engpass – und noch mehr Frust. Denn dann geht es um konkrete Karrierechancen. Das Projekt "Doppel-Abitur" ist noch nicht abgeschlossen. Es fängt erst richtig an.

(RP)
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