Persönlich Dominic Ongwen . . . verbreitet Terror im Namen Christi

Seit 1986 sucht Joseph Kony, der Anführer der "Widerstandsarmee des Herrn" (LRA), den Norden von Uganda heim. Vor zehn Jahren hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehl gegen ihn erlassen. Seitdem wird nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher gesucht, der einen christlich-theokratischen Gottesstaat mit Gewalt durchsetzen will.

Mit einem Stellvertreter Konys, dem 34-jährigen Dominic Ongwen, sitzt jetzt nach zehnjähriger Fahndung ein führender Kommandeur im Gefängnis des Internationalen Strafgerichtshofs. Er soll in den nächsten Tagen dem Richter vorgeführt werden, teilte ein Sprecher des Gerichts in Den Haag mit. Ongwen werden schwere Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, darunter Sklaverei, Mord, Verstümmelung und Plünderung. Im Juli 2005 hatte das Weltstrafgericht einen internationalen Haftbefehl gegen Ongwen erlassen. Anfang Januar hatte er sich nach Angaben des Gerichts in der Zentralafrikanischen Republik ergeben. Auch wenn der Prozessbeginn noch nicht fest steht, sei dies ein erster Schritt zum Ende des Terrors der LRA, sagte Chefanklägerin Fatou Bensouda in Den Haag. "Mehr als ein Vierteljahrhundert lang hat die LRA unter Joseph Kony und seinem Stab, einschließlich Ongwen, die Menschen in Nord-Uganda und den benachbarten Ländern terrorisiert." Zehntausende Menschen seien getötet und Millionen vertrieben worden. Ongwen führte als General eine der vier LRA-Truppen und gehörte daher zur Führungsgruppe der Rebellengruppe.

Mit zehn Jahren entführte ihn die LRA auf dem Schulweg und machte ihn zum Kindersoldat. Innerhalb der christlich-fundamentalistischen Organisation stieg er rasch auf, im Alter von 18 Jahren bekleidete er bereits den Rang eines Majors. Im Jahr 2005 kursierte die Falschmeldung, nach der Domenic Ongwen angeblich in Uganda getötet worden sei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort