Berlin Dobrindt will an Diesel festhalten

Berlin · Verkehrsminister hält Aus für Verbrennungsmotoren ab 2030 für unrealistisch.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hält ein Ende des Dieselmotors ab 2030 nicht für möglich. "Ein Aus für Verbrennungsmotoren in den nächsten 14 Jahren ist unrealistisch", erklärte Dobrindt. "Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren werden als Übergangstechnologie parallel zum Hochlauf der Elektromobilität erhalten bleiben." Die Elektromobilität werde immer mehr Akzeptanz finden, auch durch Kaufanreize für E-Autos, sagte der Minister.

Die Bundesländer wollen einem Bericht des "Spiegel" zufolge von 2030 an keine Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr neu zulassen. Sowohl SPD- als auch unionsregierte Länder befürworteten ein entsprechendes Verbot von Verbrennungsmotoren, berichtete das Magazin am Samstag. In einem Beschluss aus ihrer jüngsten Sitzung fordert die Länderkammer demnach die EU-Kommission auf, "die bisherigen Steuer- und Abgabenpraktiken der Mitgliedstaaten auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich der Förderung emissionsfreier Mobilität auszuwerten, damit spätestens ab dem Jahr 2030 unionsweit nur noch emissionsfreie Pkw zugelassen werden."

Der Automobilclub ADAC stellte sich gegen den Vorstoß. Aus seiner Sicht blieben effiziente und umweltfreundliche Verbrennungsmotoren auch über 2030 hinaus ein wichtiger Faktor für Verkehr und Wirtschaft, erklärte der Club. "Einseitige Verbote bestimmter Technologien auf nationaler Ebene sind deswegen keine realistische Option." Vielmehr sollten emissionsarme Technologien breiter und intensiver gefördert werden, damit sie sich am Markt durchsetzen und ihren Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele leisten könnten. Ein Verbot von Verbrennungsmotoren würde Tausende Arbeitsplätze in der Automobilindustrie in Gefahr bringen, da für den Bau eines Fahrzeuges mit Elektroantrieb nur ein Zehntel des Personals nötig ist.

Dagegen sagte Grünen-Parteichef Cem Özdemir: "An der E-Mobilität führt kein Weg vorbei - und zwar nicht nur im Sinne des Klimaschutzes, sondern vor allem im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Autobauer."

(rtr)
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