Disput in der Kirche

Jesuitenpater Hans Langendörfer von der Deutschen Bischofskonferenz schlägt in der plötzlich wieder anschwellenden Debatte über Sinn und Widersinn priesterlicher Ehelosigkeit den richtigen, maßvollen Ton an. Geboten sind Gespräche über Zukunft von Glauben und Kirche in Deutschland, anregende Dispute zwischen katholischen Laien und Bischöfen. Nicht weiterführend sind schäumende Debattierer, die sich Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Kirche verbitten.

Es wirkt vermessen, katholischen Politikern vom Format einer Annette Schavan oder eines Norbert Lammert über den Mund zu fahren, die sich aus echter Sorge um Priestermangel für die Weihe verheirateter "bewährter Männer" stark machen. Für und gegen den Zölibat gibt es treffliche, auch biblisch belegte Gründe. Eine vorsichtige Lockerung würde die Kirche nicht erschüttern, zerstören schon gar nicht, denn dagegen steht Jesu Wort über "Petrus, den Fels". Störend an der Zölibat-Debatte ist die Art, wie sie von Theologie-Professoren mit allerlei Reformvorschlägen befrachtet wird. Diese künden mehr von deutscher Lust an der Nabelschau als von drängenden Problemen der außerhalb Europas wachsenden Weltkirche.

(RP)
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