Die VW-Krise als Chance

Machen wir uns nichts vor: Die Krise von Volkswagen ist lange nicht vorbei. Es ist kein gutes Zeichen, wenn das Kraftfahrtbundesamt den Rückruf der von Manipulationen betroffenen 2,4 Millionen Diesel-Wagen in Deutschland anordnet - die Behörde vertraut also der angekündigten freiwilligen Aktion nicht. Das weitere Abrutschen der Aktie bestätigt den Ernst der Lage. Und VW taktiert ungeschickt, wenn unklar ist, ob Halter umgerüsteter Wagen Schadenersatz erhalten, wenn die Autos nach der Umrüstung mehr Sprit verbrauchen oder weniger schnell beschleunigen.

Gleichzeitig weist aber die gestrige Rede des neuen Vorstandschefs Matthias Müller einen ersten Ausweg aus der katastrophalen Krise von Deutschlands wichtigstem privaten Arbeitgeber: Der Konzern rund um VW, Audi, Skoda oder auch Seat soll viel dezentraler agieren. Manager sollten den Mut zum Risiko haben und offener über Probleme reden. Als einzige Vorzeigemodelle erwähnte er zwei Elektroautos. Das zeigt: VW könnte am Ende der Krise noch einmal durchstarten. Das wäre wünschenswert.

(RP)
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