Fotos Die neue SPD-Spitze
Matthias Platzeck wird neuer SPD-Chef. Brandenburgs Ministerpräsident zählt seit langem zu den Hoffnungsträgern in der SPD. Zuletzt wurde der frühere DDR-Bürgerrechtler als heißer Kandidat für ein Ministeramt in einer großen Koalition gehandelt - doch der gelernte Kybernetiker winkte frühzeitig ab. Bundesweit bekannt wurde der 1995 in die SPD eingetretene Platzeck durch seinen Einsatz als damaliger Landes-Umweltminister beim verheerenden Oderhochwasser im Sommer 1997.
Stellvertretender Vorsitzender: Kurt Beck
Beck ist seit 1994 Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, wo er an der Spitze einer SPD/FDP-Koalition steht. Der 56-Jährige war wiederholt als möglicher künftiger Parteivorsitzender gehandelt worden, hatte entsprechende Ambitionen aber stets bestritten. Beck ist seit 1993 Chef des rheinland-pfälzischen Landesverbandes und seit 2003 auch stellvertretender Vorsitzender der Bundespartei. Der gelernte Elektromechaniker gilt als bodenständiger und vermittelnder Politiker und ist in seinem Heimatland äußerst beliebt.
Stellvertretender Vorsitzender: Peer Steinbrück
Der designierte Bundesfinanzminister gilt als "Mann der klaren Worte" - als scharfzüngiger Debattenredner, der seine intellektuellen Fähigkeiten gerne mal nach außen kehrt. Im Gegensatz zu Müntefering verkörpert der 58-jährige gebürtige Hamburger den Managertyp in der SPD.
Stellvertretende Vorsitzende: Bärbel Dieckmann
Der Name der langjährigen Bonner Oberbürgermeisterin ist längst auch jenseits des Rheinlands bekannt. Die 56-Jährige, die den OB-Posten 1994 übernommen hatte, gewann vor allem nach dem Regierungsumzug nach Berlin an Profil: Immerhin mauserte sich Bonn in ihrer Amtszeit zu einer internationalen Kongressstadt, in der zahlreiche UN-Einrichtungen angesiedelt sind, sowie zu einem Wirtschaftsstandort, an dem Konzerne wie die Deutsche Telekom und die Post AG ihren Hauptsitz haben.
Stellvertretende Vorsitzende: Ute Vogt
Die 41 Jahre alte baden-württembergische Landesvorsitzende zählt zu den Jungstars der Partei. Bundesweit bekannt wurde die Rechtsanwältin, als sie bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2001 als Spitzenkandidatin gegen Landesvater Erwin Teufel (CDU) antrat und ein überraschend gutes Ergebnis erziele.
Stellvertretende Vorsitzende: Elke Ferner
Die 47-Jährige ist stellvertretende Sprecherin der parlamentarischen Linken in der SPD. Seit 2004 ist die gelernete Programmiererin zudem Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF). Bekannt wurde Ferner auch dadurch, dass sie bei der Bundestagswahl im September als Direktkandidatin in Saarbrücken gegen den Linkspartei-Spitzenkandidaten und einstigen SPD-Chef Oskar Lafontaine antrat.
Generalsekretär: Hubertus Heil
Hubertus Heil ist ein Netzwerker, also Mitglied jener Gruppe von meist jungen, pragmatischen SPD-Bundestagsabgeordneten, die irgendwie zwischen den traditionellen Flügeln der Linken und der Seeheimer stehen. 1998 war Heil auch Referent der Bundestagsabgeordneten Eva Folta. Doch wurde er im selben Jahr, mit gerade mal 25 Jahren, auch erstmals selbst in den Bundestag gewählt und zwar als Direktkandidat für den Wahlkreis Gifhorn/Peine. Das Mandat hat er inzwischen zwei Mal erfolgreich verteidigt.