Die neue Arbeitswelt

Die Unternehmen in Deutschland müssen sich nach Ansicht von Politikern und Experten stärker auf ältere Arbeitnehmer einstellen. Als Schlüssel für eine altenfreundliche Arbeitswelt gelten Weiterbildung und Gesundheitsvorsorge. "Die Rente mit 67 bedeutet auch, dass die Arbeitgeber Gesundheitsvorsorge für die Beschäftigten treffen müssen", sagte Unionsfraktionsvize Ingrid Fischbach unserer Zeitung. Mit guten Stühlen könnten beispielsweise langwierige Krankschreibungen wegen Rückenproblemen verhindert werden.

Der Arbeitsmarktexperte des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Martin Dietz, sieht vor allem bei der Weiterbildung älterer Arbeitnehmer Nachholbedarf. "Nur ein Prozent der Betriebe in Deutschland, die Ältere beschäftigen, bieten altersspezifische Weiterbildung an. Fehlende Weiterbildung wird vor allem dann zum Problem, wenn der Beschäftigte arbeitslos wird und einen neuen Job sucht."

Gute Praxis-Beispiele, wie sich Arbeitgeber auf eine alternde Belegschaft einstellen können, finden sich in dem Regierungsbericht. Genannt ist beispielsweise ein Stahlkonzern mit Sitz in NRW, der eine "Gesundheitsschicht" für seine Arbeiter eingeführt hat. In diesem Rahmen können sie sich medizinisch untersuchen und auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und Bewegung schulen lassen. Ein anderes Großunternehmen hat seinen Mitarbeitern ein zehnwöchiges Training zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten angeboten und hinterher verbesserte Problemlösungsstrategien der Mitarbeiter festgestellt.

(Rheinische Post)
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