Finnland und Schweden sollen Nato-Mitglieder werden 30 plus zwei

Meinung | Madrid · Die Nato steht vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Das Bündnis schreibt ihr strategisches Konzept neu und muss im Ukraine-Krieg darauf achten, nicht selbst zur Kriegspartei zu werden. Russlands Angriffskrieg hat auch Belastungsgrenzen im Bündnis verschoben.

Geschlossen wie lange nicht: Die Staats- und Regierungschefs der Nato bei ihrem Gipfel in Madrid

Geschlossen wie lange nicht: Die Staats- und Regierungschefs der Nato bei ihrem Gipfel in Madrid

Foto: AP/Christophe Ena

Es ist geschafft. Jens Stoltenberg hat es vollbracht, aber das würde er in seiner Rolle als Generalsekretär niemals sagen. Die Nato ist mit einem Zeichen der Stärke und der Geschlossenheit in diesen wichtigsten Gipfel der Allianz seit 21 Jahren gegangen. Das Treffen von Madrid verdient das Attribut „historisch“. Erstens: Die Nato gibt sich in mit dem Gipfel von Madrid ein neues strategisches Konzept, mit dem sie sich für die Gefahren dieses Jahrzehnts wappnen will. Zweitens: In der Ukraine tobt seit mehr als vier Monaten ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russland, der auch die Sicherheitsinteressen der Allianz berührt. Drittens: Nach vielen Jahrzehnten bündnispolitischer Neutralität suchen auch die Nordländer Schweden und Finnland den Schutzschirm der Nato. Viertens: Die Türkei verzichtet auf ihr Veto gegen den Beitritt von Schweden und Finnland und soll künftig – mit Unterstützung von Finnland und Schweden -- bei der gemeinsamen Sicherheitspolitik der EU mitmachen dürfen. Das wäre, wenn es dazu kommt, ein Meilenschritt.