Die Metro-Verlierer

Monatelang hat das Gezerre um die Zukunft von Metro-Chef Eckhard Cordes gedauert. Hat der Manager zuletzt den Vertrauensbeweis des Großaktionärs Haniel nur bekommen, damit er anschließend von sich aus den Rückzug erklären kann und nicht als Geschasster dasteht? Das wäre beschämend. So oder so gibt es in dieser unschönen Unternehmensgeschichte nur Verlierer:

– das Unternehmen selbst, das in einer schwierigen Phase steckt und nichts weniger benötigt als Querelen zwischen Führung und Eigentümern;

– den Großaktionär Haniel, der in der Parteinahme für Cordes Zick-Zack fährt, dessen Vertrauensbekundungen am Ende nicht mehr als ein Lippenbekenntnis sind, und der sich mit seinem Partner Schmidt-Ruthenbeck offenbar nicht mehr einig ist;

– Eckhard Cordes selbst. Ein exzellenter Kenner der Autoindustrie, der aber im Einzelhandel stets ein Fremder geblieben und am Ende daran gescheitert ist, dass er für keine der Baustellen im Konzern ein durchschlagend erfolgreiches Konzept präsentieren konnte. Seinem Rauswurf zuvorzukommen, indem er selbst die Demission erklärt, macht das Ganze für ihn vielleicht ein wenig erträglicher. Aber die Niederlage kann das nicht verdecken.

(RP)
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