Die Lehren aus der Wolke

D rei Tage nach dem Großbrand in Krefeld kehrt langsam Ruhe ein. Die Gesundheitsfolgen der dunklen Rauchwolke sind bei weitem geringer als das bedrohliche Szenario befürchten ließ. Doch die Menschen, die mit dem unangenehmen Geruch leben mussten und vom Qualm eingehüllt wurden, haben beunruhigende Tage erlebt. Sie waren in großer Sorge um ihre Gesundheit und sind es teilweise noch immer. Mit apokalyptischen Bildern vor Augen und dem Brandgeruch in der Nase haben die Menschen Anspruch auf möglichst viel Information.

Drei Tage nach dem Unglück fehlen noch immer Details über die Wolke. Man muss nicht darüber diskutieren, dass dieser Zustand in einer modernen, technisch geprägten Zeit nicht akzeptabel ist. Zwar mag ein offizieller Hinweis auf die Ungefährlichkeit der Wolke rechtlich korrekt ausreichen, zumal er sogar stimmt: Aber eine vertrauensbildende Maßnahme ist das nicht. Wer über sich eine stinkende Rauchwolke sieht, will Antworten – auch wenn keine akute Gefahr droht. Wir bekommen jeden Tag viele SMS mit Belanglosigkeiten, doch wenn wirklich etwas passiert, soll das Heulen einer Sirene der beste Informationsweg sein? Es ist längst überfällig, dass moderne Technik zur Information in Krisenfällen eingesetzt wird. Das Konzept der SMS-Warnung ist ein guter Weg, es darf aber nicht der einzige sein.

(RP)
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