Migration Der Schutz der Heimatlosen bröckelt

Analyse | Genf · Vor 70 Jahren wurde die Flüchtlingskonvention bei einer Sonderkonferenz der Vereinten Nationen verabschiedet. Sie soll Millionen Menschen einen letzten Funken Hoffnung bewahren. Aber die Vereinbarung hat Lücken.

 Eine Gruppe von Migranten sitzt vor einem Aufnahmezentrum für Migranten in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla.

Eine Gruppe von Migranten sitzt vor einem Aufnahmezentrum für Migranten in der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla.

Foto: dpa/Europa Press

Es war eine Rekordmeldung, auf deren Veröffentlichung die Uno gern verzichtet hätte: Ende 2020 befanden sich mehr als 82 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Seit Jahren kennt der Trend in der UN-Statistik der Not nur eine Richtung: nach oben. Die Zahlen versperren den Blick auf das Leid der Opfer. Jede Zahl steht für einen entwurzelten Menschen, ein Kind aus Syrien, eine Frau aus Afghanistan. Sie wurden Opfer von Gewalt, Krieg und Unterdrückung. Es bietet sich also ein düsteres Bild, wenn die Vereinten Nationen am 28. Juli an 70 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention erinnern. In einer Welt im Umbruch gerät auch die Konvention selbst zunehmend unter Druck.