Standardaktien schlagen Technologietitel Die Börse: DAX mit Gewinnen

Frankfurt/Main (dpa). Die Gunst der Anleger am deutschen Aktienmarkt ist auch am Dienstag wieder ungleich verteilt worden. Im Einklang mit der US-Börse legten die im Deutschen Aktienindex DAX notierten Standardwerte der so genannten „Old Economy“ zu, während die Wachstumswerte aus der Hochtechnologie abgaben. Entsprechend standen auf dem Frankfurter Parkett Epcos, Siemens und SAP unter Druck.

Während sich der DAX um 93,58 Zähler oder 1,26 Prozent auf 7 522,80 Zähler verbesserte, fiel der NEMAX-50 Performanceindex um 317,30 Punkte oder 4,62 Prozent auf 6 553,16 Stellen (revidiert). Der M-DAX verlor 58,13 Zähler oder 1,32 Prozent auf 4 338,73 Zähler. Mit seinem Kursgewinn hielt sich der DAX am oberen Ende der europäischen Börsen. Der EuroStoxx-50 stieg um 1,1 Prozent oder 58,58 Zähler auf 5 176,95 Stellen.

Kurz vor Handelsende in Deutschland schob sich der Dow Jones in New York um 129,99 99 oder 1,2 Prozent auf 11 351,92 Zähler vor. Der NASDAQ Composite rutschte dagegen um drei Prozent oder 127,38 auf 4 096,30 Zähler. Marktbeobachter erhofften sich von der am Dienstag von der beginnenden Berichtssaison an der Wall Street neue Impulse für die Technologieaktien.

Allianz ist Tagessieger

Epcos rutschten ans Ende der DAX-Liste und schlossen mit einem Verlust von 5,34 Prozent oder sieben Euro bei 124,00 Euro. Ingrid von Hentschel, Analystin der DG Bank Asset Management, hält dennoch an der Aktie fest und erklärte die Verluste von Epcos mit der Gesamtschwäche der Technologietitel. Der Rückschlag habe nichts mit den Fundamentaldaten des Unternehmens zu tun. Stattdessen werde aktuell der gesamte Technologiesektor neu bewertet, der Markt mache keinen Unterschied zwischen den einzelnen Aktien. Siemens verabschiedeten sich mit einem Verlust von 3,13 Prozent oder 4,45 Euro bei 137,55 Euro. SAP verloren zehn Euro oder 1,45 Prozent auf 682,00 Euro.

Mit die meisten Gewinne verzeichneten Allianz mit einem Zuwachs von 24,71 Euro oder 5,93 Prozent auf 441,16 Euro und HypoVereinsbank mit einem Anstieg von 3,81 Euro oder 6,12 Prozent auf 66,06 Euro. Der Finanzsektor sei im Moment generell sehr gefragt, sagte der Analyst Michael Haid von der Frankfurter Helaba Trust Investment Consulting. Bedeutende Investmentbanken hätten jüngst die Branche in Europa zum Kauf empfohlen.

Schering gewannen als DAX-Sieger 6,38 Prozent oder neun Euro auf 150,00 Euro. Frank Diergardt, Händler der Investmentbank Robert Fleming, machte die anhaltende Übernahmefantasie für die Entwicklung verantwortlich. Die Abspaltung von Unternehmensteilen sei immer möglich, und die Spezialchemiebranche befinde sich im Umbruch.

Am Neuen Markt brach die Aktie von Ricardo.de ein, sie verlor 34,40 Euro und damit 25,60 Prozent auf 100,00 Euro. Die Anleger straften den Auktionsbetreiber nach Aussage von Marktbeobachtern ab, da Ricardo zu langsam gegen den angeblichen Betrug eines Geschäftspartners vorgegangen sei.

Der Bund-Future stieg um drei Stellen auf 105,66 Zähler, der REX gewann vier Stellen auf 110,87 Zähler. Die Umlaufrendite wurde am Mittag bei 5,10 Prozent (Vortag: 5,12) festgestellt. Der Euro erreichte am Nachmittag sein Allzeittief: Die Europäische Zentralbank Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 0,9538 (Montag: 0,9564) US-Dollar fest.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort