Die Baumarkt-Pleite

Kaum hat die Baumarktkette Max Bahr Insolvenzantrag gestellt, beginnen reflexartig die Schuldzuweisungen. Dabei helfen sie niemandem – schon gar nicht Tausenden Beschäftigten bei Max Bahr und Praktiker, die um ihre Jobs und damit um ihre Existenz bangen. Die Chancen, möglichst viele der Arbeitsplätze von Praktiker zu erhalten, sind mit der Zahlungsunfähigkeit von Max Bahr ohnehin gesunken. Hieran sollten die Beteiligten arbeiten, statt das Schwarzer-Peter-Spiel zu spielen.

Ohnehin machen es sich jene zu einfach, die nur den Versicherern die Schuld in die Schuhe geben und sagen, die Assekuranz allein habe die Baumarktkette hängen gelassen. Ein Versicherungskonzern ist keine Wohlfahrtseinrichtung, sondern ein Unternehmen, das sein Geschäft nach Risiko-Einschätzung betreibt. Und dieses Risiko war bei Max Bahr offenbar deutlich höher als es jene eingestehen mochten, die Max Bahr stets als "Leuchtturm" darstellten. Max Bahr ist von Praktiker mit in die Tiefe gerissen worden. Wer Schuldige sucht, sollte dies auch bei der Muttergesellschaft tun.

(RP)
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