Sommer lehnt soziale Einschnitte ab DGB-Chef: Arbeitgeber wollen andere Republik

Berlin (rpo). "Wer noch weniger Sozialstaat als Gerhard Schröder will, will im Grunde eine andere Republik". Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hat nach der Schröder-Rede die von den Arbeitgebern geforderten Einschnitte massiv zurückgewiesen.

Das sagte Sommer am Sonntag der dpa in Berlin. Sommer hatte bereits die von Schröder in seiner Regierungserklärung angekündigten Kürzungen bei den Arbeitnehmern und Erwerbslosen als unmoralisch kritisiert. Die noch weiter gehenden Forderungen der Arbeitgeber nannte er völlig unverständlich. "Wem, wie Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, die vom Kanzler vorgeschlagenen Kürzungen nicht weit genug gehen, hat jedes Maß verloren."

Die vorgeschlagenen Reformen würden die Arbeitgeber in Milliardenhöhe entlasten, die Beschäftigten müssten aber privat noch mehr vorsorgen und die Erwerbslosen noch mit schärferer sozialer Ausgrenzung rechnen. "Mit einem solchen Programm erhöht die Regierung letztlich den Druck auf Erwerbslose, Arbeit aufzunehmen und dabei das jetzt erreichte Lohnniveau zu unterschreiten."

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