Hilfe für Erdbeben-Opfer in Haiti Zwölf Millionen Euro liegen noch auf Eis

Berlin (RPO). Fast ein Jahr nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti liegt noch knapp ein Drittel der Hilfsmittel der Bundesregierung auf Eis. Dies geht aus einer Antwort des Entwicklungshilfeministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor.

Unser Reporter im Erdbebengebiet
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So hatte die Bundesregierung für Haiti Mittel in Höhe von insgesamt rund 37 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rund 25 Millionen davon sind bereits bewilligt oder ausgezahlt. Für die noch verbleibenden rund zwölf Millionen Euro gibt es bislang keine konkrete Verwendung. In Haiti gestalte es sich schwierig, geeignete Partner für die Umsetzung der Hilfsmaßnahmen zu finden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung.

In Haiti hatte sich am 12. Januar ein verheerendes Erdbeben ereignet. 250 000 bis 300.000 Menschen kamen ums Leben. Bis heute sind rund 1,3 Millionen Menschen obdachlos. Der Ausbruch der Cholera und politische Unruhen erschweren die internationale Hilfe für den Karibikstaat. Auch die UN-Hilfsorganisation Unicef klagt: "Der Wiederaufbau beginnt nur sehr langsam, weil Ministerien und öffentliche Verwaltungen in Haiti nur eingeschränkt handlungsfähig sind." Aus den Notlagern drohten neue Slums zu werden.

Die Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan, die sich im Sommer dieses Jahres ereignete, läuft dagegen deutlich reibungsloser. Die Bundesregierung hatte Mittel in Höhe von 35 Millionen Euro zugesagt. Nach Auskunft des Entwicklungshilfeministeriums sind die Mittel zu mehr als 80 Prozent bereits ausgezahlt. Der Rest werde in den nächsten Monaten fließen. In Pakistan war die Zahl der Todesopfer mit rund 3400 deutlich geringer als bei dem Erdbeben in Haiti. Von der Flut betroffen sind allerdings 20 Millionen Menschen.

(RP)
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