Zuwanderung in Deutschland Die meisten Ausländer wandern aus der EU ein

Wiesbaden · Im vergangenen Jahr sind unter dem Strich insgesamt 416.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als gegangen. Dem Zuzug von 1,551 Millionen Menschen stand der Wegzug von 1,135 Millionen gegenüber, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte.

 Grenzkontrollen an der A93 bei Kiefersfelden in Bayern.

Grenzkontrollen an der A93 bei Kiefersfelden in Bayern.

Foto: dpa/Sven Hoppe

2016 hatte der sogenannte Wanderungsüberschuss mit rund 500.000 Menschen noch höher gelegen. Unter den Zugezogenen waren 2017 fast 90 Prozent (1,384 Millionen) Ausländer. 865.000 der Weggezogenen hatten ebenfalls einen ausländischen Pass.

Die Zahl der Zuzüge von Deutschen – dazu zählen auch Spätaussiedler – ist von 146.000 auf rund 167.000 Menschen gestiegen. Zugleich sind mit 249.000 (2016: 281.000) weniger Deutsche ins Ausland weggezogen. Dies bedeutet insgesamt bei den deutschen Staatsbürgern einen Wanderungsverlust von 82.000 Menschen.

Unter den Ausländern war die Zuwanderung aus den Mitglied­staaten der Europäischen Union am stärksten (239.000). Dahinter kommen Asien (140.000), sonstige europäische Länder (60.000) und Afrika (35.000). Zum Überschuss bei der Zuwanderung aus der EU trugen vor allem zugewanderte Menschen aus Rumänien (73.000), Polen (34.000), Kroatien (33.000) und Bulgarien (30.000) bei. In absoluten Zahlen kamen die meisten EU-Zuwanderer aus Rumänien (220.000) und Polen (153.000), die wenigsten aus Malta (395) und Estland (881).

Dagegen ist die Zuwanderung aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stark zurückgegangen. Unter dem Strich kamen aus Syrien im vergangenen Jahr 60.000 Menschen (2016: 146.000), aus Afghanistan 4000 (2016: 56.000) und dem Irak 16 000 (2016: 48.000).

Aus den Balkanstaaten gab es – anders als 2016 – wieder mehr Zuzüge als Wegzüge. Aus dem Kosovo kamen per Saldo 8000 Menschen, aus Serbien und Mazedonien jeweils 6000.

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