Zuwanderung BAMF meldet mehr als halbe Million unerledigte Asylanträge

Berlin · Die Zahl der unerledigten Asylanträge hat die Marke von einer halben Million überschritten. Ende Juli lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 526.276, wie das Bundesinnenministerium am Montag in Berlin mitteilte.

Asyl beantragen: Wie läuft ein Asylverfahren ab?
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So läuft das Asylverfahren ab

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Foto: Endermann, Andreas

Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatte in den vergangenen Monaten deutlich mehr Personal bekommen, um den enormen Berg an offenen Verfahren abzutragen. Die Behörde kommt mit der Arbeit aber trotzdem nicht hinterher.

Dabei ist die Zahl der Asylsuchenden, die in Deutschland ankommen, seit der Schließung der Balkan-Route drastisch zurückgegangen. Während im vergangenen November noch mehr als 200.000 Schutzsuchende innerhalb eines Monats neu registriert wurden, waren es in den vergangenen Monaten jeweils nur noch rund 16.000. Im Juli lag die Zahl bei 16.160. Die meisten davon kamen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. In den ersten sieben Monaten wurden insgesamt 238.424 Menschen neu als asylsuchend erfasst.

Mehr als die Hälfte aller Untätigkeitsklagen, mit denen Flüchtlinge eine schnellere Bearbeitung ihrer Asylverfahren erzwingen wollen, wird in NRW erhoben. Ende Mai hatten 3132 Asylbewerber in NRW eine sogenannte Untätigkeitsklage erhoben, teilte das BAMF am Montag in Nürnberg mit. Bundesweit waren insgesamt rund 5800 Untätigkeitsklagen gegen das BAMF bei den Verwaltungsgerichten anhängig. Das BAMF bestätigte entsprechende Informationen des Radiosenders hr-Info. Die zweithöchste Zahl von Untätigkeitsklagen entfiel nach NRW auf Bayern mit 887.

Eine Untätigkeitsklage kann erhoben werden, wenn eine Behörde nicht innerhalb von in der Regel drei Monaten über einen Antrag oder einen Widerspruch entscheidet.

(felt/dpa)
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