Afghanischer Asylbewerber Zu Unrecht abgeschobener Mann soll nach Deutschland zurückkehren

Hamburg/Neubrandenburg · Er war einer der 69 Menschen, die Anfang Juli nach Afghanistan abgeschoben wurden. Aber nun soll er zurückgeholt werden. Seine Abschiebung war unrechtmäßig.

 Sammelabschiebung von abgelehnten Asylbewerbern (Symbolbild).

Sammelabschiebung von abgelehnten Asylbewerbern (Symbolbild).

Foto: dpa/Daniel Maurer

Der unrechtmäßig aus Neubrandenburg abgeschobene afghanische Asylbewerber soll in Kürze nach Deutschland zurückkehren. Die nötigen Papiere lägen vor, der Rückreise des 20-Jährigen stehe damit nichts mehr im Wege, berichtete „Spiegel Online“ am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. Der Deutschen Presse-Agentur wurden die Angaben in Berlin auf Nachfrage bestätigt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte Mitte Juli angekündigt, dass sie „die für die Rückholung nötigen Schritte einleiten“ werde.

Laut „Spiegel“ befindet sich der 20-Jährige seit einigen Tagen an einem sicheren Ort in der Nähe von Kabul, den das Auswärtige Amt organisiert habe. Von dort solle er zunächst in die pakistanische Hauptstadt Islamabad fliegen, wo ihm die deutsche Botschaft ein gültiges Visum für die Weiterreise nach Deutschland ausstellen werde. Die Rückreise werde von der Internationalen Organisation für Migration vorbereitet, die Kosten trage das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, berichtete der „Spiegel“ weiter mit.

Der Mann, der seit 2015 in der Bundesrepublik lebte, war einer jener 69 Menschen, die am 3. Juli mit einem Charterflug aus München nach Afghanistan abgeschoben wurden. Zwei Wochen später wurde bekannt, dass der 20-Jährige wegen eines laufenden Verfahrens am Verwaltungsgericht Greifswald zu diesem Zeitpunkt nicht hätte abgeschoben werden dürfen. Er hatte gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt. In der Woche nach der Abschiebung hätte der Flüchtling vor Gericht angehört werden sollen.

(wer/dpa)
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