Merkels erneuter Zitteranfall Die Rebellion des Körpers

Berlin · In der vorigen Woche gingen die Bilder einer zitternden Kanzlerin um die Welt. Merkel spielte den Aussetzer herunter. Nun wiederholte sich der Anfall. Von der Schwäche einer starken Frau.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag in Berlin.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Angela Merkel greift kurz nach dem Glas, aber sie nimmt es nicht in die Hand. Gerade hat sie den Fotografen und Kameraleuten noch einen prüfenden Blick zugeworfen. Sie weiß, dass jede ihrer Bewegungen im Bild festgehalten wird. Von einer politischen Schwäche kann man wissen, aber man kann sie äußerlich schwer erkennen. Körperliche Schwächen sieht man und – aus nächster Nähe aufgezeichnet – können sie schockierend wirken. Vor allem, wenn es sich um die Bundeskanzlerin handelt, die zwar bekanntlich auch nur ein Mensch ist und trotzdem funktionieren soll wie eine Maschine. Vielleicht auch muss. Zumindest ist das Merkels Verständnis von diesem Amt mit der Verantwortung für 83 Millionen Menschen und einer tragenden Rolle in der Welt.