Nach Verbrüderung von Fatah und Hamas Zentralrat der Juden lehnt Treffen mit Abbas ab

Berlin (RPO). Der Präsident des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, lehnt laut einem Medienbericht ein Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Berlin ab.

Fragen und Antworten zum Palästinenser-Konflikt
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Die "Welt am Sonntag" beruft sich auf ein Schreiben Graumanns an das Auswärtige Amt. Darin führt Graumann als Begründung an, dass die Fatah-Bewegung von Abbas eine gemeinsame Regierung mit der islamistischen Hamas bilden will. Der Palästinenserpräsident will am Donnerstag zu einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammenkommen. Abbas hatte vorgeschlagen, bei dieser Gelegenheit auch ein Treffen mit Graumann zu arrangieren.

"Die Hamas ist und bleibt unserer Überzeugung nach eine Terrororganisation, die Männer, Frauen und Kinder in Israel nicht nur mit Raketen angreift und die Existenz des Staates Israel bis heute ungerührt und unbelehrbar bestreitet und blutig bekämpft", zitiert die "Welt am Sonntag" aus dem Schreiben Graumanns. Der Zentralrats-Präsident nannte die "Verbrüderung" beider Organisationen einen "schweren Rückschlag für die Friedensbemühungen und für die Glaubwürdigkeit von Präsident Abbas als Partner für einen Frieden."

Keine Kritik äußerte Graumann am Treffen der Bundesregierung mit Abbas. "Ich vertraue voll auf die Fähigkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Abbas ihren Standpunkt in aller Deutlichkeit klarzumachen", sagte Graumann der "Welt am Sonntag". Dabei begrüßte er auch die Haltung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP). Dieser hatte nach der Einigung von Hamas und Fatah erklärt, die Hamas könne derzeit kein politischer Ansprechpartner sein.

(vvv/felt)
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