Einwohner- und Strukturzahlen Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Zensus 2022
Beim Zensus 2022 werden rund zehn Prozent der Bevölkerung befragt. Ist man verpflichtet, den Fragestellern Auskunft zu geben und welche Alternative gibt es zur Befragung an der Haustür? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Durchklicken:
Wann und wie oft findet der Zensus statt?
Die Volkszählung findet alle zehn Jahre statt und ist EU-Richtlinie. Zuletzt wurde sie aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Die Erhebung soll nun zwischen Mai und August 2022 geschehen. Erste Ergebnisse sollen Ende 2023 vorliegen.
Wofür werden die Zahlen benötigt?
Die Bevölkerungszahlen des Zensus 2022 sollen zeigen, wie die Menschen in Deutschland leben, wohnen und arbeiten und die Grundlage für politische Entscheidungen bilden. Zum Beispiel sollen sie ausweisen, wie hoch der Bedarf an Schulen oder Altenheimen ist. Mit der gesonderten Gebäude- und Wohnungszählung will man zudem herausfinden, wie viel Wohnraum benötigt wird.
Welche politische Auswirkungen gibt es noch?
Auch die Zahlungen im Länderfinanzausgleich, die Stimmverteilung im Bundesrat, die Verteilung von Steuer- und EU-Fördergeldern oder auch die Einteilung der Wahlkreise hängt von den Daten aus den Volkszählungen ab.
Wer wird befragt?
Rund acht Millionen Menschen sollen an der Haushaltsbefragung teilnehmen, also etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Diese wurden durch ein Zufallsverfahren ermittelt. Bei Bewohnern von Gemeinschaftsunterkünften und Wohnheimen findet eine Vollerhebung statt. Zudem werden alle 17,5 Millionen Wohnungs- und Hauseigentümer gesondert befragt. In Deutschland gibt es kein bundesweites Verwaltungsregister für Gebäude.
Wie funktioniert die Volkszählung?
Zum Großteil beruht sie auf Daten aus Verwaltungsregistern, die aber mit den Jahren ungenau werden, wenn Menschen in andere Städte und Wohnungen ziehen, sich aber nicht ummelden, Jeder zehnte Bürger wird deshalb an der Haustür befragt. Alle ausgewählten Haushalte bekommen eine schriftliche Terminankündigung. Die Interviewer müssen bei ihrem Besuch einen speziellen Ausweis vorzeigen.
Muss der Fragebogen beantwortet werden?
Ja, es besteht eine Auskunftspflicht. Wer den Fragebogen ohne Hilfe ausfüllen will, kann diesen nur annehmen und danach an die zuständige Erhebungsstelle schicken.
Welche Alternative zur Haustürbefragung gibt es?
Wird man zufällig als einer der Teilnehmer am Zensus 2022 ausgewählt, erhält man ein Schreiben, das spezielle Zugangsdaten enthält. Eine Teilnahme an der Befragung ist mit ihnen auch online unter folgendem Link möglich:zensus2022.de
Wonach wird gefragt?
Der Fragebogen enthält elf Fragen. Unter anderem werden Geschlecht, Alter, Name, Zahl der Personen im Haushalt und die Lage der Wohnung im Gebäude abgefragt. Das Ausfüllen des Fragebogens soll nur fünf Minuten dauern.
Ist der Datenschutz gewährleistet?
Die Behörden versichern, dass alle Daten geschützt sind. Alle individuellen Angaben bleiben demnach geheim. Die gesetzlichen Grundlagen verbieten es zum Beispiel, erhobene Daten an andere Behörden oder Institutionen wie etwa Finanz- oder Sozialämter weiterzugeben.
