Saakaschwili trifft Thierse in Berlin Zeitung: Georgien will in die EU

Hamburg/Berlin (rpo). Georgien strebt offenbar eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union an. Das sagte der neue georgische Präsident Michail Saakaschwili der "Bild"-Zeitung.

"Ja, wir wollen EU-Mitglied werden. Wir teilen die europäischen Werte", sagte Saakaschwili der "Bild" vom Donnerstag. Bei seinem ersten Auslandsbesuch als Staatspräsident informierte Saakaschwili in Berlin Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) über die Lage in der Kaukasusrepublik und die wichtigsten Ziele seiner Präsidentschaft.

Auch mit führenden Vertretern der deutschen Wirtschaft traf Saakaschwili zusammen. Der einstige Oppositionsführer hatte am Sonntag, zwei Monate nach der Absetzung von Eduard Schewardnadse, sein Amt als Präsident angetreten.

Saakaschwili zeigte sich zuversichtlich, dass Georgien "in ein paar Jahren das Niveau des EU-Beitrittskandidatenlandes Rumänien erreichen" könne. "Dafür brauchen wir Unterstützung, vor allem aus Deutschland", sage er der "Bild".

Deutschland sei der wichtigste Partner der Kaukasusrepublik, die für die bisherige Hilfe "sehr dankbar" sei. Eine "stabile, reiche Kaukasusregion" sei für die europäische Sicherheit wichtig. Georgien sehe sich als "Brücke zwischen dem Kaukasus und Europa".

Er wolle erreichen, dass sein Land wieder zu Wohlstand komme, indem "wir die Korruption ausrotten, indem wir das Steuersystem zum Wohl der Bevölkerung ändern, indem wir den Staatsapparat reformieren und in die Bildung junger Menschen investieren", sagte Saakaschwili.

Als seine wichtigste Aufgabe bezeichnete er den Wiederaufbau des Landes. "Ich habe von unserem Volk viele Vorschusslorbeeren bekommen, ohne je eine Wahlkampagne geführt zu haben. Jetzt muss ich diese positive Energie in die richtige Richtung lenken", sagte der Präsident.

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