Köln, Stuttgart, Berlin Zehntausende protestieren deutschlandweit gegen "Pegida"

Berlin · Zuletzt war die Zahl der "Pegida"-Demonstranten in Dresden gewachsen. Doch nun formiert sich deutschlandweit breiter Widerstand gegen die islamfeindliche Bewegung.

Köln, Stuttgart, Berlin: Zehntausende protestieren deutschlandweit gegen "Pegida"
Foto: Christian Schwerdtfeger

Tausende Menschen haben am Montagabend in mehreren deutschen Städten gegen die islamfeindliche "Pegida"-Bewegung und für mehr Toleranz und Weltoffenheit demonstriert. Vor allem in Berlin, Stuttgart und Köln kam es zu größeren Protestaktionen gegen Islam- und Fremdenfeindlichkeit. In Dresden gingen am Montag erneut Tausende "Pegida"-Anhänger gegen eine angebliche "Überfremdung" Deutschlands auf die Straße.

In Köln schalteten aus Protest viele Gebäude die Beleuchtung ab. Auch der Kölner Dom war völlig dunkel. Die Demonstranten zeigten Plakate mit Sprüchen wie "Gemeinsam für ein tolerantes und buntes Köln" oder "Vielfalt statt Einfalt".

In Berlin zogen mehr als 5000 Menschen in Richtung Brandenburger Tor. Fahnen von SPD, Linken und Gewerkschaften waren zu sehen, aber auch Abzeichen der linksradikalen Antifa. Der Berliner "Pegida"-Ableger "Bärgida" brachte dagegen nur wenige hundert Teilnehmer zusammen.

An den Anti-"Pegida"-Protesten in Stuttgart beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 5000 Menschen, die Veranstalter sprachen von 8000 Teilnehmern. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) zeigte sich "froh und stolz" über die große Zahl der Demonstranten. Sie zeige, dass in Stuttgart kein Platz sei für Menschen, die andere diskriminierten.

In Hamburg forderten bei einer Kundgebung am Hauptbahnhof mehr als 1000 Menschen Toleranz und Offenheit gegenüber Flüchtlingen und anderen Kulturen.

Auch in Rostock kamen rund 800 Menschen zusammen, um unter dem Motto "Willkommen im Abendland! Rostock für alle" ein Zeichen gegen eine für nächste Woche geplante "Pegida"-Demonstration zu setzen.

In Dresden gehen rund 18.000 "Pegida"-Anhänger auf die Straße

Nach 14-tägiger Pause waren auch am Montagabend in Dresden erneut Tausende "Pegida"-Anhänger gegen eine angeblich drohende Islamisierung des Abendlandes auf die Straße gegangen. Trotz bundesweiter Kritik hat das Bündnis in Dresden weiter Zulauf. Nach Angaben der Polizei demonstrierten am Montagabend in der sächsischen Landeshauptstadt rund 18.000 Menschen gegen eine angebliche "Überfremdung" des Landes durch Ausländer. Es war die elfte und bislang größte Kundgebung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Zuletzt waren am 22. Dezember 17.500 Menschen dem Aufruf gefolgt. An verschiedenen Gegendemonstrationen nahmen am Montagabend nach ersten Schätzungen bis zu 5000 Menschen teil. Die Polizei war mit weit über 1000 Beamten im Einsatz. Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort