Panne bei Auszahlung Zehntausende müssen auf ALG II warten

Frankfurt/Nürnberg (rpo). Bei der Auszahlung des Arbeitslosengeldes II hat es in letzter Minute eine schwere Panne gegeben. Aufgrund eines Programmierfehlers sind teilweise falsche Kontonummern an Banken und Sparkassen weitergeleitet worden. Betroffen sind 1,8 der 2,8 Millionen Anträge. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement musste nun eingestehen, dass das Geld bei vielen nicht rechtzeitig ankommen werde.

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Foto: AP

Clement sagte am Freitag im Bayerischen Rundfunk, dass das neue Arbeitslosengeld II trotz der Panne bei der Bundesagentur für Arbeit überwiegend pünktlich ausgezahlt werde. Allerdings könnte das Geld in fünf Prozent der Fälle nicht rechtzeitig ankommen.

Der stellvertretende BA-Vorstandsvorsitzende Heinrich Alt forderte die Betroffenen auf, sich an ihre Arbeitsagentur zu wenden. Dort sollten sie eine Bargeldzahlung bekommen, sagte er am Donnerstagabend in der ARD. Clement sagte, die Betroffenen würden bei den Arbeitsagenturen die Fürsorgeleistung bekommen, auf die sie Anspruch hätten.

Wegen des Fehlers waren laut BA bei der Vervollständigung von kürzeren Kontonummern die nötigen Nullen statt vor der Nummer dahinter eingefügt wurden. Die Kontonummern seien dadurch nicht maschinenlesbar gewesen. Den Banken seien aber mittlerweile korrigierte Datensätze zur Verfügung gestellt worden. Medienberichten zufolge will die BA den Banken zusätzlich entstehende Kosten erstatten.

Alt sprach von einem "einem kleinen Programmierfehler mit einer großen Wirkung". Allein bei der Postbank sind nach Informationen der "Bild"-Zeitung mehrere hunderttausend Arbeitslosengeld-II-Empfänger betroffen. Die "Heilbronner Stimme" berichtet, dass allein im Raum Heilbronn sämtliche Empfänger bei Sparkassen und Volksbanken betroffen seien.

(ap)
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